PETA und der Heimtierschutz

animals-617305_1920Die Organisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals), die sich selber als Tierrechtsorganisation beschreibt und vor allem durch die teils provokante Werbung gegen die Pelzindustrie bekannt geworden ist, hat sich nun auch den Heimtieren zugewandt.
Auf ihrer Homepage gibt sie an, dass Millionen Heimtiere leiden, weil es keinen gesetzlichen Schutz gibt. Aus diesem Grund fordert PETA dies zu ändern.
Auf den ersten Blick klingt dies durchaus schlüssig und sinnvoll, bei genauem Hinsehen fordert PETA aber hier das Ende der Heimtierhaltung!

Im Einzelnen fordert PETA folgendes:
• Haltungsverordnung für alle „Heimtiere“
• Gruppenhaltung soziallebender Arten (Kaninchen, Vögel, etc.)
• Einführung eines Hundeführerscheins für Hundehalter
• Kastrationspflicht für alle geschlechtsreifen Tiere, die unkontrolliert ins Freie gelassen werden
• Verbot der Wildtierhaltung in Privathaushalten und damit verbunden das Verbot von „Exotenbörsen“
• Verbot von Vogelbörsen und -ausstellungen
• Massive Eindämmung der Zucht aller „Heimtiere“
• Verbot von „Qualzuchten“
• Verkaufsverbot von Tieren im Zoohandel
• Ausbildungsverordnung für Mitarbeiter des Zoohandels
• Verbot für Jäger, tierische Mitbewohner abzuschießen
Eine Haltungsverordnung für alle Tiere (warum nur Heimtiere) könnte durchaus sinnhaft sein, wenn sie denn fachlich fundiert und auch umsetzbar ist.
In diese Richtung zielen ja beispielsweise die Gutachten zur Mindestanforderung an die Haltung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, die es für Kleinvögel, Papageien, Zierfische, Reptilien und Säugetiere gibt. Die Gutachten sollen Mindeststandards setzen, die notwendig sind, um bestimmte Tierarten tiergerecht unterbringen und pflegen zu können. Weiter lesen „PETA und der Heimtierschutz“

Studie zur Mortalität bei Reptilien in Terrarienhaltung im Fachjournal PLOS ONE erschienen!

Frosch-001Studie zur Mortalität bei Reptilien in Terrarienhaltung im Fachjournal PLOS ONE erschienen – anstatt der häufig postulierten Mortalitätsraten von über 50% liegt die Mortalität laut dieser Studie bei 3,6%.
Die Gruppe um Janine Robinson von der Universität Kent aus England hat im renommierten Fachjournal PLOS ONE eine Studie zur Mortalität von Reptilien in Terrarien veröffentlicht, die eine wissenschaftlich fundierte Herangehensweise und Auswertung an dieses Thema bietet, die lange gefehlt hat. Die Studie ist als pdf hier erhältlich.
Von Seiten der Tierrechtler und Tierschützer kursieren seit Jahren mehr oder weniger valide Zahlen zur Mortalität und Lebenserwartung von Terrarientieren, die letztendlich darauf abzielen, anhand des Zahlenmaterials die Haltung von Reptilien und Amphibien zu verbieten. Je nach Organisation sterben zwischen 50 und 80% innerhalb des ersten Jahres nach Erwerb.
Für die nun vorliegende Studie führten die Autoren anonyme Umfragen unter Terrarianern auf zwei englischen Reptilienbörsen durch und kamen zu durchaus deutlich unterschiedlichen Ergebnissen zu den häufig genannten Zahlen von Tierschützern und -rechtlern.

Die Autoren teilten hierzu die Reptilien in 3 Gruppen (Schlangen, Schildkröten und Echsen) ein, von denen es wiederum Untergruppen gab (Schlangen: Boas und Pythons, Natternartige, andere Schlangen; Schildkröten: Land- und Dosenschildkröten, Sumpf- und Wasserschildkröten; Echsen: Agamen, Chamäleons, Geckos, Leguane, Skinke, Tejus und Warane, Andere Echsen). Die Teilnehmer der Studien kamen auf eine gehaltene Gesamtzahl von 6689 Reptilien – von diesen starben im ersten Jahr nach Erwerb 3,6 Prozent. Weiter lesen „Studie zur Mortalität bei Reptilien in Terrarienhaltung im Fachjournal PLOS ONE erschienen!“

Volkszählung für Streuner oder den Blick für die Realitäten vollkommen verloren

cat-913059_1920Seit Wochen melden Kommunen aus dem gesamten Bundesgebiet, dass ihnen bei der Registrierung der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge Personal und finanzielle Ressourcen fehlen. Kaum eine Pressemitteilung oder eine Talkshow im Fernsehen, bei der dieses Thema derzeit nicht angesprochen wird.
Nur einer scheint dabei nicht richtig zuzuhören – NRW Landesumweltminister Johannes Remmel.

Und so dachte er sich wohl, dass man die Erfahrung der Mitarbeiter des Landes und der Kommunen in NRW bei der Registrierung gleich nutzen kann – für die Erfassung der Anzahl und des Gesundheitszustands von freilebenden Katzen. Weiter lesen „Volkszählung für Streuner oder den Blick für die Realitäten vollkommen verloren“

Geplante Haltungsverbote von vielen Arten drohen nach der Verabschiedung der „Invasive Species Regulation“ durch die EU

chipmunk-429699_1920Die Liste potenziell invasiver Arten in der EU soll noch im November diesen Jahres von der Europäischen Union verabschiedet werden und viele dieser potenziell invasiven Arten sollen nach der Verabschiedung der Liste EU-weit verboten werden. Nähere Informationen finden sich unter folgendem Link.
Darunter sind allerdings auch viele Arten, die noch sehr häufig in privater Haltung angetroffen werden und deren invasives Potenzial nur für bestimmte Bereiche in Europa zutrifft, da hier vor allem das Klima ein Überleben der Arten ermöglicht und erlaubt – betroffen sind somit viele Mediterrane Länder, die sich für eine rigorose Listung potenziell invasiver Arten stark machen.
Aus England erreichen uns die Informationen, dass bisher außer Großbritannien kein anderes europäisches Land gegen die aktuelle Liste vorgeht – sei es aus blinder Zustimmung oder schlicht und einfach Ignoranz und Faulheit. Weiter lesen „Geplante Haltungsverbote von vielen Arten drohen nach der Verabschiedung der „Invasive Species Regulation“ durch die EU“

Antwort des Deutschen Bundestages auf die kleine Anfrage von Abgeordneten der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN zur Wildtierhaltung und Umsetzung des Koalitionsvertrages

red-fire-fish-777029_1920In einer Anfrage einiger Mitglieder der Bundestagsfraktion der Partei Bündnis 90/DIE GRÜNEN antwortet die Bundesregierung auf Fragen zur Wildtierhaltung und zur Umsetzung dieser im Koalitionsvertrag. Die Vorabfassung ist unter folgendem Link einsehbar und wir möchten hier nur auf einige Punkte eingehen.

Auf die Frage, warum die Bundesregierung auf eine Fülle von Fachliteratur zur Tier-, Natur- und Artenschutzproblemen die im Zusammenhang mit Exoten stehen noch ein 18 monatiges Forschungsvorhaben vergibt, antwortet die Regierung, dass ihrer Meinung nach die Informationen über die Missstände in der Haltung von exotischen Tieren oder Wildtieren und deren Ursache nur sehr begrenzt verfügbar oder nicht vorhanden sind. Die wenigen gelisteten Quellen aus den Printmedien oder von Pro Wildlife sind somit laut der Bundesregierung keine ausreichende wissenschaftliche Basis, um Gesetzesänderungen zu rechtfertigen. Daher wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Studie zur „Haltung exotischer Tiere und Wildtiere in Privathand: Situationsanalyse, Bewertung und Handlungsbedarf insbesondere unter Tierschutzgesichtspunkten“ ausgeschrieben und vergeben. Zudem gibt die Bundesregierung zu bedenken, dass die Begrifflichkeit der „exotischen Tiere und Wildtiere“ sehr viele und unterschiedliche Tiergruppen erfasst (Amphibien, Reptilien, Fische, Vögel und Säuger). Die Invertebraten wie Skorpione, Spinnen und Hundertfüßer werden auch von der Bundesregierung hier außer Acht gelassen – schaut man aber auf den geplanten Gesetzentwurf nach NRW, so wird man feststellen, dass auch einige dieser Tiere zukünftig nicht mehr gehalten werden dürfen. Weiter lesen „Antwort des Deutschen Bundestages auf die kleine Anfrage von Abgeordneten der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN zur Wildtierhaltung und Umsetzung des Koalitionsvertrages“

Ausgesetzte Exoten oder wie die Mücke zu Elefanten wird!

bearded-dragon-742606_1920Der Begriff Gefahrtierverordnung ist derzeit nicht nur unter den Haltern sogenannter Exoten derzeit nahezu omnipräsent, nicht zuletzt weil das bevölkerungsreichste Bundesland NRW ein entsprechendes Gesetz in Vorbereitung hat. Ein Grund, der als wesentlich für die Einführung eines solchen Gesetzesvorhabens angebracht wird, ist die steigende Zahl an ausgesetzten Exoten, die für Behörden, insbesondere Feuerwehren zu vermehrten Einsätzen führen. Höchste Zeit also, sich einmal genauer mit den Zahlen zu beschäftigen.
Dabei fällt auf, dass es keine wirklich verlässlichen Zahlen gibt! Statistiken zu ausgesetzten Tieren gibt es offiziell nicht, sodass hier lediglich die Zahlen des Deutschen Tierschutzbundes herangezogen werden können. Nach Aussagen des DTB sind in dem Verband angeschlossenen Tierheimen in den vergangenen 5 Jahren 30.000 Reptilien (die wohl den größten Teil aller gesetztesrelevanten Arten) ausmachen) aufgenommen worden. Dies sind dann pro Jahr etwa 6.000 Tiere. Gleichzeitig gibt der Tierschutzbund an, dass pro Jahr etwa 300.000 ausgesetzte Tiere (alle Nichtexoten wie Hund, Katze, Kaninchen, etc.) in den Tierheimen landen, alleine in der Urlaubszeit etwa 70.000 Tiere. Schaut man sich die Relationen an, dann fragt sich, warum gerade die Exoten so problematisiert werden, obwohl sie nur 2% der in den Tierheimen untergebrachten Tiere ausmachen. Weiter lesen „Ausgesetzte Exoten oder wie die Mücke zu Elefanten wird!“