Aktivitätsreport des DVTH

Die Aktiven des DVTH setzen sich in den verschiedenen nationalen, europäischen und internationalen Gremien für einen möglichst umfassenden Erhalt der Heimtierhaltung ein. Es werden die gesellschaftlichen Werte der privaten und öffentlichen Tierhaltung kommuniziert und verteidigt.

 

Eine öffentliche Diskussion der Mittel und der handelnden Personen vermeiden wir, um die Effektivität unserer Aktionen nicht zu gefährden. Die finanziellen Mittel des Vereins werden ausschließlich zur Finanzierung der Teilnahme an der Gremienarbeit verwendet.

 

Von den Aktiven erhalten wir Berichte über ihren Einsatz, Erfolge und Misserfolge. Leider gewinnen wir nicht immer mit unseren Argumenten. Die Reichweite unserer Aktivitäten ist durch die vorhandenen Mittel und die Wichtung über die vorhandenen Mitgliederzahlen begrenzt. Mitgliederwerbung und aquirieren von zahlenden Mitgliedern sowie Spenden sollen unsere Wirkung erweitern.

 

Bericht aus dem CITES Animals Committee

Die Tagesordnungspunkte für die Sitzungen des CITES-Animals Committee werden schrittweise veröffentlicht (siehe Link). Die Konferenz soll Mitte Juli in Genf stattfinden, und das CITES-Sekretariat besteht derzeit noch darauf, dass es wie geplant stattfinden wird (es gibt derzeit Gerüchte, dass das Meeting über eine Online-Verbindung zu einer virtuellen Konferenz umorganisiert werden könnte). Unabhängig vom Format werden DVTH-Vertreter teilnehmen. Eine Unterstützung zu der Wahl der Themengebiete und bei der Argumentation ist erwünscht. Fragen, wie der Zucht von CITES-Arten in menschlicher Obhut, Nachhaltigkeitsprüfungen, dem Lebensunterhalt lokaler menschlicher Populationen, der regelmäßigen Überprüfung der Anhänge und der Überprüfung von Arten, die in den relevanten Handel aufgenommen werden – sowohl aus der Wildnis als auch aus in menschlicher Obhut gezüchtete / gartenbauliche Quellen usw. – werden von den Aktiven des Vereins vertreten. Der Link zur Tagesordnung lautet:

https://cites.org/eng/com/ac/31/index.php

 

Bericht der Konferenz zu einem nachhaltigen Handel mit Reptilien und Amphibien, Brüssel Dezember 2019

Zusammen mit einer hervorragenden Vertretung aus Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden und Belgien hat das Sustainable Users Network mit dem DVTH einen wesentlich dazu beigetragen, die Ergebnisse einer Brüsseler Konferenz zum nachhaltigen Handel mit Reptilien und Amphibien, die von der belgischen Regierung durchgeführt wurde, abzuschwächen oder teilweise zu verhindern. Ziel der Konferenz war es, letztendlich umfassende Kontrollen des Handels mit Wildtieren und die Einführung einer Positivliste für ganz Europa durch ein entsprechendes Ergebnispapier bei der Europäischen Kommission vorzuschlagen. Auch die Aufnahme weiterer Arten in die Verbotsliste für die Richtlinie über invasive gebietsfremde Arten wurde von Referenten auf der Veranstaltung dringend empfohlen – auch hier konnte unsererseits durch Argumente die Forderung relativiert werden.

 

Bericht zu Invasiven Arten

Im vergangenen Jahr waren erhebliche Erfolge bei der Verhinderung weiterer Arten zu verzeichnen, die seit Ende 2018 in die Richtlinie über invasive gebietsfremde Arten der EU aufgenommen werden sollten. Dies hat viel Lobbyarbeit und schriftliche Einreichung von Beiträgen bei der Europäischen Kommission und den Wissenschafts- und Verwaltungsbehörden der verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten erforderlich gemacht – sowohl vom Sustainable Users Network mit dem DVTH als auch von Kollegen in anderen Organisationen, insbesondere in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien. Unsere Bemühungen haben sich offensichtlich als sehr erfolgreich erwiesen und werfen ausreichende Fragen und Zweifel auf, dass sie zumindest die Hinzufügung weiterer Arten verzögert haben. Wir warten darauf, was die Europäische Kommission mit Vorschlägen zur Überarbeitung bzw. neuen Vorschlägen in der Zeit der Covid19-Situation machen wird und werden darauf reagieren.

 

Es liegen weitere Berichte von Kooperationen und Bewertungen der aktuellen Situation vor, über die wir kurzfristig berichten.

Der Apfelschnecken-Krieg

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Was bisher an den Fronten geschah: Durchführungsbeschluss der EU an die Länder (Mitgliedsstaaten der EU) aus Brüssel vom November 2012: aus Pflanzenschutzgründen (weil manche ausgesetzte, in Südeuropa durchaus überlebende und fortpflanzungsfähige Apfelschnecken-Arten dort Reisfelder kahlfressen und Wasserpflanzen schädigen) und weil man die Arten der Gattung Pomacea nur schwer unterscheiden kann, wurde verfügt, dass sämtliche Vertreter der Gattung Pomacea (Apfelschnecken im weiteren Sinne)
1. nicht mehr in die EU eingeführt werden dürfen und
2. nicht in der EU verbreitet werden dürfen.
(Ferner sind ständig in Wasser getaucht gehandelte Pflanzen zu überwachen, das nur am Rande und weil uns hier nur Tiere interessieren. Fakt ist aber: es ist eine Pflanzenschutz-Angelegenheit)
Die Staaten sind in dem Durchführungsbeschluss gehalten, die ihrerseits diesbezüglich geplanten Aktivitäten umgehend nach Brüssel zu melden. So weit, so schlecht.

In der Folge gab es diverse Apfelschneckenkriegsberichterstattungen mehr oder weniger qualifizierter Blätter mit mehr oder weniger richtigen oder falschen Aussagen.
Richtig war: ja, es ist keine EU-Richtlinie, die erst in nationales Recht umgesetzt werden muss. Falsch war: Es ist auch keine EU-Verordnung, die unmittelbar für alle EU-Mitglieder gilt. Richtig ist: die oben unter 1. und 2. genannten Grundvorgaben gelten direkt, aber sie richten sich eben an die zuständigen Staatsorgane und –behörden (in Deutschland das BMEL in Bonn/Berlin) und die haben die Fakten und Maßnahmen für ihr Land zu spezifizieren. Erst dann zeigt sich, was für deutsche Züchter und Händler und Halter von Apfelschnecken Sache ist bzw. sein wird.
Denn Verbot der Verbreitung in der EU heißt doch nicht automatisch Verbot der Verbreitung innerhalb Deutschlands? Oder doch, oder wie, oder was?

Unsere Hoffnung war nun:
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Keine Kastrationspflicht für Nasenbären?

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Erste Erfolge des DV-TH bei der Liste invasiver Arten („Alien Species‘)

Die Mitte Dezember von der Europäischen Kommission verabschiedete Liste zur Bekämpfung invasiver Arten ist vom Europäischen Parlament abgelehnt worden, mit dem Hinweis, dass sie einerseits nicht umfassend genug sei, andererseits aber auch nicht zielführend, da es nicht sinnvoll sei, eine einheitliche Liste für ganz Europa zu verwenden.
So ist beispielsweise der Nasenbär in Deutschland keine potentiell invasive Art, während dies in Spanien und Portugal anders aussieht.

Beim Waschbären ist die Sachlage anders, aber hier ist der Kleinräuber inzwischen so weit in Deutschland verbreitet, dass die in Menschenobhut befindliche Population keinerlei Rolle spielt, eine Gefahr ist somit durch sie nicht gegeben. Weiter lesen „Keine Kastrationspflicht für Nasenbären?“

Warum das Streifenhörnchen in Europa aussterben muss

chipmunk-449155_1280EU-Liste zu invasiven Arten hat kaum absehbare Folgen

In den Medien ist Brüssel derzeit nahezu omnipräsent. Kaum ein Tag, an dem nicht über Treffen der EU-Staaten zum Thema IS oder Flüchtlinge berichtet wird. Aber nicht alle Entscheidungen, die in Brüssel fallen, werden von der Presse und damit von der Öffentlichkeit wahrgenommen, obwohl sie durchaus erhebliche Auswirkungen haben.

Eine dieser Maßnahmen ist die Entscheidung der EU zum Umgang mit invasiven Arten. Hierbei handelt es sich um Tier- und Pflanzenarten, die nicht in der EU heimisch sind, aber durch gewolltes oder ungewolltes Ausbringen angesiedelt werden können.
Natur- und Umweltschützer befürchten durch diese Invasoren erheblichen Schaden für die heimische Flora und Fauna, weshalb die EU beschlossen hat, diese Arten auf ihrem Gebiet auszurotten. Weiter lesen „Warum das Streifenhörnchen in Europa aussterben muss“

Geplante Haltungsverbote von vielen Arten drohen nach der Verabschiedung der „Invasive Species Regulation“ durch die EU

chipmunk-429699_1920Die Liste potenziell invasiver Arten in der EU soll noch im November diesen Jahres von der Europäischen Union verabschiedet werden und viele dieser potenziell invasiven Arten sollen nach der Verabschiedung der Liste EU-weit verboten werden. Nähere Informationen finden sich unter folgendem Link.
Darunter sind allerdings auch viele Arten, die noch sehr häufig in privater Haltung angetroffen werden und deren invasives Potenzial nur für bestimmte Bereiche in Europa zutrifft, da hier vor allem das Klima ein Überleben der Arten ermöglicht und erlaubt – betroffen sind somit viele Mediterrane Länder, die sich für eine rigorose Listung potenziell invasiver Arten stark machen.
Aus England erreichen uns die Informationen, dass bisher außer Großbritannien kein anderes europäisches Land gegen die aktuelle Liste vorgeht – sei es aus blinder Zustimmung oder schlicht und einfach Ignoranz und Faulheit. Weiter lesen „Geplante Haltungsverbote von vielen Arten drohen nach der Verabschiedung der „Invasive Species Regulation“ durch die EU“