Stellungnahme zum Artikel „Freiheit für die Fische“ (Zeit 40/2016)

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In dem Artikel „Freiheit für die Fische“ fordert Bernd Brunner die Abschaffung der Aquarien, da sie nur noch ein kitschiges Relikt vergangener Forschung seien, er bezeichnet die Aquaristik allgemein als Subkultur. Dies ist ein Schlag ins Gesicht aller ernsthaften Aquarianer, der nicht unwidersprochen hingenommen werden kann.

Zahlen des Zentralverbandes des Zoofachhandels (ZZF) e. V. geben an, dass sich 2015 in 4 % der deutschen Haushalte insgesamt 2 Mio. Aquarien befanden, also in insgesamt 1,6 Mio. Haushalten. Da in diesen Haushalten zu 70 % mehr als eine Person lebt, kann die Zahl der Aquarianer mit deutlich über 2 Mio. angegeben werden. Hier von einer Subkultur zu sprechen, ist schlichtweg diffamierend. Wie müsste man dann vor diesem Hintergrund die knapp 640.000 Golfer in Deutschland bezeichnen? Weiter lesen „Stellungnahme zum Artikel „Freiheit für die Fische“ (Zeit 40/2016)“

Stellungnahme zum Beitrag Terraristik in der ARD-Sendung „Report“

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In der Sendung vom 23.08.2016 wurde von „Report Mainz“ über den Handel mit Reptilien berichtet.
Dabei wurden zahlreiche Sachverhalte vermischt und verkürzt dargestellt, sodass ein Zerrbild der Terraristik erzeugt wurde, welches so nicht den Tatsachen entspricht.

So wurde im ersten Teil über den aus Villingen-Schwenningen stammenden Reptilienzüchter- und Händler Stefan Broghammer berichtet. Dabei wurde vor allem auf die Haltung von Reptilien in Plastikboxen eingegangen, ohne jedoch die Hintergründe näher zu erläutern. Zwar durfte Herr Broghammer sich zu Thema Hygiene äußern, dies wurde jedoch nicht näher thematisiert.
Es wurde lediglich auf die sicherlich so unglückliche Aussage, dass die Haltung artgerecht sei abgezielt. Weiter lesen „Stellungnahme zum Beitrag Terraristik in der ARD-Sendung „Report““

Stellungnahme zu Berichten über illegalen Handel mit europäischen Arten

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Die in den Sendungen „Die Tierdiebe“ (ARD,3. August) und „Illegale Vogeljagd“ (RTL, 16. August, SpiegelTV) gezeigten Praktiken im Bezug auf illegale Geschäfte mit wildgefangenen Europäischen Arten lehnt der DVTH strikt ab.

Der DVTH fordert alle Tierhalter auf sich an die geltenden Gesetze (Tierschutz- und Artenschutz) zum Wohle der Tiere zu halten, dabei unterscheidet er nicht zwischen sogenannten „Exoten“ und einheimischen Arten. Zuwiderhandlungen müssen streng bestraft werden, hierbei muss der vorliegende gesetzliche Rahmen voll ausgenutzt werden.
Bedauerlich ist, dass durch die Beiträge vor allem die seriösen und ernsthaften Halter und Züchter in ein Zwielicht gerückt werden, da leider zu keiner Zeit erwähnt wurde, dass es durchaus legale Haltungen der gezeigten einheimischen Arten gibt. Insbesondere bei der im ARD-Beitrag gezeigten Sumpfschildkröte sind diese Halter maßgeblich an Zuchtprogrammen und Wiederaussiedlungsmaßnahmen beiteiligt, die das Ziel haben, die bedrohten wildlebenden Bestände zu stützen.
Kritisiert wird auch, dass in dem ARD-Beitrag der Eindruck erweckt wurde, als sei die in Hamm veranstaltete Terraristika ein Umschlagplatz für illegal gehandelte Arten.
Fakt ist vielmehr, dass die Rechercheure dort keinen Anbieter fanden, der sich auf die von ihnen angebotenen illegalen Handlungen einlassen wollte.
Beide Beiträge zeigen aber auch, dass die angestrebten Haltungsverbote für bestimmte Tierarten Probleme nicht lösen, sondern erst schaffen.
Wenn schon, wie in den Beiträgen gezeigt, ein illegaler Handel bei durchaus legal zu erwerbenden Arten existiert, dann bedarf es keiner großen Phantasie, wie dieser Markt sich erst durch generelle Haltungsverbote entwickelt.
In diesem Fall ist von einem Explodieren des Schwarzmarkts auszugehen, der von den Behörden kaum kontrolliert werden kann (auch in den gezeigten Beiträgen waren es ja Reporter, nicht Behörden, die die Fälle aufdeckten).
Zudem werden seriöse Züchter durch ein solches Verbot kriminalisiert, die schwarzen Schafe werden aber nicht tangiert, da sie bisher ja auch schon jenseits der Gesetze arbeiten.

Sowohl für den Arten- als auch für den Tierschutz ist ein solches Gesetz fatal. Sinnvoller wäre stattdessen die Einführung eines Sachkundenachweises in Zusammenarbeit mit den betroffenen Verbänden, der dann auch durch diese mit überwacht werden kann. Dies würde einerseits die Kosten des Staates senken, gleichzeitig würde man über die anerkannten Verbände ausreichend Know How generieren, um die Vorgaben auch umzusetzen.