Sturm im Wasserglas oder Publicity um jeden Preis

chameleon-540655_1920
Die Organisation People for the Ethical Treatment of Animals (PETA) ist auch in der Vergangenheit immer wieder durch öffentlich zelebrierte Anzeigen gegen Tierhalter, – züchter, Zoos und Zirkusse aufgefallen. So hat die Tierrechtsorganisation in den letzten Jahren mehrfach Landwirte wegen Tierquälerei angezeigt, weil deren Stallungen niedergebrannt waren.

Ziel dieser Anzeigen scheint es vor allem zu sein, möglichst groß und umfassend in der Presse Erwähnung zu finden, den aus juristischer Sicht hat kaum eine der Anzeigen Aussicht auf Erfolg.

Nun hat sich PETA ein neues Opfer gesucht, die Veranstalter der weltgrößten Terraristikfachmesse „Terraristika“ in Hamm. Laut eigenen Angaben hat PETA am 29.01.2016 Anzeige wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen die Veranstalter der Börse, die Aussteller sowie gegen das zuständige Kreisveterinäramt Unna bei der Staatsanwaltschaft Dortmund gestellt.

PETA erhofft sich nach eigenen Angaben durch die Anzeige, kriminelle Machenschaften im Umfeld der Börse zu unterbinden und strengere Kontrollen auf der Börse selbst. Dies ist juristisch sicherlich genauso zu bewerten, als wenn man einen Autohändler aufgrund im Umfeld seines Handels stattfindender illegaler Autorennen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr anzeigen würde.
Genau so ist auch die Antwort der Dortmunder Staatsanwaltschaft zu verstehen, die angibt, dass sie nur bei begangenen Verstößen tatsächlich ermitteln könnte, für Für Prävention aber nicht zuständig sei.

Die Stadt Hamm sowie die auf der Terraristika eingesetzten Veterinäre ließen auf Anfrage verlauten, dass die Kontrollen auf der Veranstaltung äußerst streng seien und Verstöße gegen die Börsenordnung oder das Tierschutzgesetz, auch auf Wunsch des Veranstalters, sofort geahndet würden. Wer sich selber vor Ort einmal die Mühe gemacht hat, die zahlreichen Ordner und Veterinäre bei der Arbeit zu beobachten, kann dies nur bestätigen. Geradezu vorbildlich wird die Börsenverordnung, an deren Ausarbeitung die Veranstalter der Terraristika maßgeblich beteiligt waren, umgesetzt.

Den Veranstalter für evtl. Verstöße im Umfeld der Terraristika verantwortlich zu machen ist hanebüchen und fast so, als würde man PETA vorwerfen, dass gerade durch ihre mediale Präsens und Aufregung Kuh- und Schweineställe in Brand aufgingen. Mit tatsächlichem Tierschutz oder dem Durchsetzen von Tierrechten (wie auch immer die definiert sein mögen) hat dieses Vorgehen jedoch nichts zu tun, es geht lediglich darum durch medialen Druck einen in den Augen der Tierrechtler unliebsamen Veranstalter in die Knie zu zwingen. Wenn PETA sich dabei nicht mal deutlich verrechnet.

Verfasst von DV-TH e.V.

Der Dachverband der Tierhalter (DVTH e.V.) wurde am 03.10.2012, am „Tag der Deutschen Einheit“, als Gegengewicht zu Tierrechtsorganisationen, die im Moment ein Verbot der „Exotenhaltung“, mittelfristig aber ein totales Verbot der Haustierhaltung fordern, gegründet... [Weiter lesen]
Zeige alle Beiträge des Verfassers