Pro Wildlife informiert falsch?!?

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Beim öffentlichen Fachgespräch im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unter Vorsitz von Bärbel Höhn (Bündnis 90/Die Grünen) ging es am 1. Juni 2016 um die Eindämmung der Wilderei, die Bekämpfung des illegalen Handelns mit Wildtieren und die Regulierung legaler Handelsmöglichkeiten.

Zu diesen Punkten fordert der DV-TH schon seit seiner Gründung, dass hier umsetzbare und wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen werden, denn Wilderei und auch illegaler Handel stellen eine ernsthafte Bedrohung vieler wildlebender Arten dar. Der DV-TH schaut hier über den Tellerrand der reinen Tierhaltung hinaus und fordert einen effektiven Schutz wildlebender Tiere!

Teilnehmerin des Gespräches war auch Frau Dr. Sandra Altherr von Pro Wildlife. Sie machte sich erst gar nicht die Mühe, zwischen legalem und illegalem Handel zu unterscheiden, sondern forderte ein generelles Einfuhrverbot von Wildfängen. Ein solch generelles Verbot lehnt der DV-TH strikt ab, da es einerseits den betroffenen Ländern die Möglichkeit nimmt, ihre natürlichen Ressourcen wirtschaftlich zu nutzen und andererseits den Illegalen Handel nur befördert. Zudem sind dann Vernichtungsaktionen, wie sie in Australien jährlich mit tausenden Kakadus geschehen, nicht auszuschließen, was dem Verständnis von Tierschutz, wie ihn der DV-TH hat, widerspricht.
Sinnvoller ist es daher, die Einfuhr von Wildtieren strikt zu regeln und auch die Stückzahlen zu begrenzen. Nur wenn nachgewiesen ist, dass die Entnahme für die jeweilige Art keinen Nachteil für die vorhandene Population hat, sollte eine Einfuhrerlaubnis erteilt werden. Für den Natur- und Artenschutz tatsächlich effektiv wäre es zudem, wenn ein Teil der Erlöse aus dem Export der Wildtiere direkt in Artenschutzprojekte fließen würden.

Offensichtlich nicht am Puls der Zeit ist Frau Dr. Altherr, wenn sie einen Trend zu exotischen Säugetieren sieht. Tatsächlich zeigt sich, dass genau dieser Bereich seit einiger Zeit rückläufig ist. Vor allem im Bereich Nagetieren ist in den letzten Jahren bei zahlreichen Arten eine deutliche Abnahme in der Haltung zu erkennen. Wenn also hier das Bild einer überbordenden Haltungszunahme gezeichnet wird, ist diese schlichtweg falsch und will offensichtlich gezielt desinformieren.

Auch die generelle Diffamierung von Tierbörsen als „Flohmärkte“ ist ein offener Schlag ins Gesicht der Tierhalter. Gerade diese Veranstaltungen sind ein wesentlicher Treffpunkt von Gleichgesinnten auf denen Fachinformationen, aber auch Tiere ausgetauscht werden. Den Aufwand, den die Veranstalter solcher Börsen betreiben, mit dem Verweis auf Flohmärket abzutun, ist schlichtweg falsch. Da Pro Wildlife gleichzeitig das Verbreiten von Tieranzeigen im Internet verbieten will, ist dies als weiterer Schritt zu sehen, den Handel mit Tieren gänzlich zu verbieten.

Statt pauschal zu urteilen ist es aus Sicht des DV-TH zielführender, die bestehenden Börsen streng auf die Einhaltung des vom BMEL herausgegebenen Gutachtens hin zu überprüfen. Werden die entsprechenden Richtlinien eingehalten, befürwortet der DV-TH die Börsen als wichtigen Treffpunkt von Tierhaltern.
Auch die von Altherr geforderte Positivliste ist aus Sicht des DV-TH nicht geeignet, tatsächlich die Haltungsbedingungen von Tieren in Menschenobhut zu verbessern. Hier plädiert der Dachverband der Tierhalter für einen gestaffelten Sachkundenachweis, der sich nach den Ansprüchen der jeweils gehaltenen Art richtet. Ein solcher Nachweis, an in dessen Erstellung der DV-TH gerne seine Expertise einbringen möchte, käme tatsächlich beim Tier an und wäre damit ein echter Schritt in Richtung Tierwohl!

Verfasst von DV-TH e.V.

Der Dachverband der Tierhalter (DVTH e.V.) wurde am 03.10.2012, am „Tag der Deutschen Einheit“, als Gegengewicht zu Tierrechtsorganisationen, die im Moment ein Verbot der „Exotenhaltung“, mittelfristig aber ein totales Verbot der Haustierhaltung fordern, gegründet... [Weiter lesen]
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